Hans Dumler – Horizonte

“Horizonte” heißt die neue Ausstellung im Studio Rose, in der sich der 2017 verstorbene Uttinger Künstler Hans Dumler der Landschaftsmalerei widmet.  
Studio Rose, Bahnhofstraße 35, 86938 Schondorf  
Vernissage: Freitag 6. September 2019, 19 Uhr
Öffnungszeiten jeweils von 11 bis 18 Uhr
Samstag, Sonntag 7. und 8. September und
Samstag, Sonntag 14. und 15. September

www.studio-rose.de

www.hans-dumler.de

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Rote Gummistiefel und grüner Elefant

Süddeutsche Zeitung, Starnberg, Kultur, 6. Juli 2019

15 Uttinger Künstler locken mit erfrischenden Entdeckungen in ihre Ateliers

Von Katja Sebald, Utting

Ganz Utting war am vergangenen Wochenende von Badegästen besetzt. Ganz Utting? Nein! Einige unbeugsame Kulturinteressierte besuchten die Ateliers der 15 Künstlerinnen und Künstler, die ihre Türen öffneten, um Einblicke in ihr Schaffen zu gewähren. Wer sich trotz großer Hitze auf den Weg gemacht hatte, der durfte nicht nur Kunst direkt am Ort ihres Entstehens erleben, sondern auch ungewöhnliche Räume und verwunschene Gärten besichtigen. Und wer nicht dabei war, kann das Versäumte an diesem Wochenende nachholen: Die Ateliers sind noch am 6. und 7. Juli von 15 bis 20 Uhr geöffnet.

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11. Uttinger Ateliertage 2019

Am 29. /30. Juni und am 6. / 7. Juli 2019 finden die diesjährigen Uttinger Ateliertage statt. Meine neuen Arbeiten “en passant” werden im Raum B1 am Bahnhofplatz 1 gezeigt.

“En passant“ ist eine Ausstellung mit Fotografien die scheinbar im Vorbeigehen einen Blick auf die Wirklichkeit werfen. Momentaufnahmen, die Ausschnitte fokussieren, hinter denen sich eine ganze Geschichte verbirgt. In meinen Arbeiten, mit dem Smartphone aufgenommen, bin ich Beobachter und Erzähler zugleich, wobei sich meine Weltsicht in konkreten Details manifestiert.

#20182416

Öffnungszeiten: 29. / 30.3. und 6.7. / 7.7.2019
15 bis 20 Raum
Raum B1, Bahnhofplatz 1 in Utting

Weitere Infos zu den Teilnehmern an den diesjährigen Ateliertagen unter:
www.uttinger-ateliertage.de

Wenn Kunst baden geht

Wenn Kunst baden geht

Beitrag Deutschlandfunk Kultur von Tobias Krone
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(Tobias Krone)

Die Installation „Akt im Schwimmreifen“ vom Künstler Matthias Rodach. (Tobias Krone)

Seit den 70-ern tobten hier die Kinder. Jetzt machen sich die Künstler über das Freibad in Greifenberg am Ammersee her. Mit der Freiluft-Schau „Kunst geht baden“ verabschieden die Kreativen die Badeanstalt, die einem Hotelbau weichen muss.

Die himmelblauen Becken sind leer bis auf ein paar Pfützen, auf den regennassen Wiesen rundherum kein Laut. Andreas Kloker und Janos Fischer stehen in der Wärmehalle des Warmbads Greifenberg und starren in die Leere.

„Das Warmbad ist deshalb im Grunde hier entstanden, weil hier ganz in der Nähe eine Molkerei war, und das Abwasser, das warme Wasser sollte hier verwendet werden. Nach ein paar Jahren wurde die Molkerei geschlossen und dann musste das umgebaut werden. Am Ende der Nahrungskette steht sozusagen die Kunst, zuerst die Molkerei, dann das Warmbad, und wenn alles zu Ende ist, kommt die Kunst und dann ist alles vorbei.“

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Landrat soll im Freibad schwimmen gelernt haben

Und so genehmigte der Landrat, der als Kind hier schwimmen gelernt haben soll, den Künstlern die Aktion „Kunst geht baden“.

„Ja ja, das ist unglaublich. Denn erstens sind alle Funktionen gegeben, überall ist Strom, überall ist Wasser, Heizung ging noch. Alles ist in Betrieb und gleichzeitig darf man alles sozusagen auch beschädigen.“

Janos Fischers Augen blitzen auf bei diesem Gedanken. Öffentlichen Raum durch Kunst beschädigen, das klingt so gar nicht nach dem braven Oberbayern mit seinen blitzsauberen Hausfassaden. Auch Nuë Ammann ist darauf ziemlich stolz:
 
„Ich glaube, das ist das Image, das Bayern genießt, dass es da nicht unbedingt so ranzig oder so im Abbruchstil funktioniert. Aber ich denke, das ist ein Vorurteil. Also bei uns ist das genauso wie überall.“
 
Die Künstlerin erklimmt den Südhang der Liegewiese.

„So, hier stehen Sie jetzt vor meiner Arbeit. Man muss ein bisschen Bergsteigen. Die Arbeit heißt Lichtregen. Und besteht also aus 800 Spiegelchen, die ich alle aufgeklebt habe, auf Nägelchen, und die aus der Wiese herausgucken. Die Spiegel fangen eben das Licht, das Sonnenlicht im Idealfall. Und bringen damit den Himmel auf Erden.“

Aus der Wiese blinken die Spiegel wie Wassertropfen. Der Glanz schöner Schwimmbadtage.

„Es gibt ja auch so Erinnerungen an eine erste Liebe, an das erste Mal, wenn man jemand anderen berührt, so in der Pubertät. Das sind ja ganz wichtige und elementare Dinge, die einen in so ein paradiesisches Gefühl versetzen. Und deswegen, finde ich, hat so ein Freibad und diese Sommersituation immer mit etwas Himmlischem zu tun.“

Schaufensterpuppe im Bikini

Himmlische Erotik. Sie ist bei einigen Kunst-Interventionen in das Freibad zentral. Wie etwa bei Christof Genauths „Flirt XIX“. Er montierte die Köpfe der Duschen am Beckenrand so um, dass sie sich anschauen.

„Spielerei. Man hat zwei Duschen und lässt die miteinander flirten. So habe ich mir das zumindest gedacht.“

Initiator Axel Wagner platzierte daneben eine Schaufensterpuppe im Bikini auf meterhoch gestapelten Sonnenliegen. 

Das Bild zeigt die "Armduscher - Installation" von Axel Wagner im Rahmen der Freiluft-Schau "Kunst geht baden". (Tobias Krone)„Armduscher“ heißt diese Installation vom Initiator Axel Wagner (Tobias Krone)

„Gerade wir Männer kennen die Situation, dass diese unerreichbaren schönen Frauen meilenweit entfernt sind. Und das ist so ein Bild dafür und heißt ‚Prinzessin‘.“

Auch in den Katakomben des ehemaligen Warmbads haben sich die Künstler eingenistet, um dort ihren teils spleenigen Humor zu zelebrieren. Dirk Eckert etwa erläutert an seiner Wandinstallation im Wasserfilterungskeller die zoologischen Eigenheiten der Schwimmnudel.

„Das beginnt mit dem Larvenstadium der Schwimmnudel und geht über die ausgewachsene Schwimmnudel bis hin zur getöteten und gehäuteten Schwimmnudel, wie sie im Schwimmgebrauch heute noch üblich ist. Und das sind zwei Rekonstruktionen aus dem Silur und aus der Urzeit quasi.“

Kunststoff-Schwimmnudeln an die Mauer genagelt hier mit Gesicht versehen, mit Knubbelaugen und Zunge, dazu die Köpfe der vermeintlichen Urahnen in Jägermanier, liebevoll aus Holz gearbeitet. Seit sechs Wochen bastelt Eckert an seiner unterirdischen Galerie zwischen Chlorkessel und Warmwasserrohren herum.

„Und kaufen kann das keiner, weil das ja fest eingebaut ist. Das heißt also, es ist eigentlich totaler Wahnsinn, sowas zu machen. Ich weiß auch nicht genau, warum wir’s machen, aber es macht einfach unfassbar viel Spaß.“

Kindheitserinnerungen an die Freibad-Saison

Am ersten Mai reißt die Wolkendecke auf. Das Schwimmbad füllt sich mit Dutzenden Besuchern, vor allem aus der Umgebung. Kinder laufen über die Böden der Becken. Die Mittvierzigerin Cordula Schmied ist mit einer Freundin hier – und wird nostalgisch. 

„Ja, ich habe meine Kindheit hier verbracht, also ich wohne hier im Nachbarort. Und wir sind als Kinder hier hergefahren – mit den Fahrrädern, was eigentlich interessanter war als das ganze Freibad. Freischwimmer musste man halt machen, das war wichtig. Und der Kiosk da, das Eis, das war auch wichtig. Ich habe vorhin schon gesagt, da hinten haben sie sich immer zum Knutschen getroffen, da haben wir dann immer geguckt, das war lustig.“

Und was sagt sie dazu, dass jetzt Künstler das Bad übernommen haben?

„Kunst, ja, weiß ich nicht. Es sind ein paar lustige Sachen dabei.“

Eine andere Besucherin, ebenfalls aus dem Nachbardorf, will eigentlich nur, dass der neue Schwimmbadbau möglichst bald kommt. Und das mit der Kunst?

„Ich kann dazu nichts sagen, was das bedeutet. Ich tu‘ mich da schwer.“

Es riecht immer noch nach Seife

Nicht jeder hat im Freibad eine gute Zeit. Körper müssen sich hier dem Wettbewerb stellen – und auch mit Ablehnung zurechtkommen. Unter den Werken der 40 Kunstschaffenden beleuchten nur wenige auch die ausgrenzenden, übergriffigen Seiten des Freibadbesuchs – so wie Axel Wagners schwarze Handspuren auf den Fliesen der Herrendusche, ein Werk, das er mit „Scham“ übertitelt hat. Die Münchner Künstlerin Nana Dix verarbeitet in einer Filmcollage, die sie auf die Badewanne in der Hausmeisterwohnung projiziert, das Erlebnis, das sie am Flussufer der Isar hatte: Sie stieß dort auf eine menschliche Leiche. Eine verstörend-faszinierende Arbeit.

Das Ende eines Schwimmbads kann auch dafür stehen, dass das Leben seiner Besucher endlich ist. Der Fotokünstler Harry Sternberg, Jahrgang 1953, hat für seine Arbeit Fotografien der leeren Becken in der verdunkelten Damendusche aufgehängt. Es riecht hier immer noch nach Seife. Über die Töne aus den Lautsprechern begibt sich der Betrachter zusammen mit Sternberg auf die Suche nach der verlorenen Zeit: 
 
„Es ist halt schade, dass die Zeit rum ist. Schöne Tage. Da kriegt man das Gefühl noch mit. Die Sonne scheint, die Leute freuen sich. Und jetzt ist halt nichts mehr. Und irgendwann wird es ganz weg sein.“

KUNST GEHT BADEN

Das Greifenberger Freibad (Nordspitze Ammersee) wird nach über 40 Jahren abgerissen und neu gebaut. Axel Wagner, Andreas Kloker und Janos Fischer organisieren als „Zwischennutzung“ ein Kunstfest, wie es das nur selten gibt: In dem großen Areal werden 40 Künstler insgesamt weit über 300 Arbeiten ausstellen. Dazu gibt es Performances, abends Konzerte (in den leeren Becken). Wir freuen uns auf 5 spannende, interessante, anregende Tage und hoffen euch zu sehen!

Weitere aktuelle Informationen erhaltet ihr unter: 
www.kunstgehtbaden.de

Parken könnt ihr in der Umgebung des Warmbads und jenseits der Geschäftszeiten auf dem ALDI – Parkplatz (ist für Besucher von K.G.B. erlaubt). Für Essen und Trinken ist gesorgt.

Künstler/innen
Axel Wagner | Andreas Kloker | Janos Fischer | Nue Ammann | Peter Bayer | Dirk Eckert | Nana Dix | Hannah Doepke | Gesine Dorschner | Katalin Fischer | Nina Fritsche | Franziska Ghirado | Ben Goossens | Mine Gruber | Vanessa Hafenbrädl | Franz Hartmann | Angelika Hoegerl | Christof Jenauth | Nick Kovacs | Josef Lang | Felix Maizet | Boris Maximowitz | Enno Müller-Spaethe | Stefanie Pietsch | Cornelia Rapp | Matthias Rodach | Monika Roll | Wolfram Ruoff | Samuel Schaab | Rahel Schröder | Thomas Silberhorn | Harry Sternberg | Gila Stolzenfuß | Clea Stracke | Stefanie Unruh | Stefan Wehmeier | Max Weisthoff | Anne Wodtke |

Kunstwerk des Monats

Klotzen statt kleckern! Die Reihe Kunstwerk des Monats beginnt auch im Jahr 2019 mit einer Hommage an einen verstorbenen Künstler. Im Januar wird mit freundlicher Unterstützung des Fritz-Winter-Ateliers in Dießen ein Gemälde von Fritz Winter aus dem Jahr 1949 im Katharina-von-Bora-Haus in Berg zu sehen sein. Die Präsentation findet am Mittwoch, 9. Januar 2019, um 19.30 Uhr statt.

Wie jedes Jahr gilt: Die evangelische Kirchengemeinde Berg stellt in Kooperation mit dem Kulturverein Berg jeden Monat eine Künstlerin oder einen Künstler mit einem ausgewählten Werk vor.

Und in diesem Jahr gilt: „Kunst wird erst dann interessant, wenn wir vor irgendetwas stehen, das wir nicht gleich restlos erklären können.“ Christoph Schlingensief lieferte das diesjährige Motto der Veranstaltungsreihe. An der Schnittstelle zwischen Kunst und Religion will das „Kunstwerk des Monats“ einen Raum der Begegnung schaffen. Brot, Wein und ein Text begleiten das Kunstwerk des Monats am Abend der Präsentation.

Das Projekt wird von Katja Sebald kuratiert und von der Gemeinde Berg gefördert. Gastgeber ist Pfarrer Johannes Habdank.

Das Kunstwerk des Monats wird immer am zweiten Mittwoch eines Monats um 19.30 Uhr im Rahmen eines kleinen Empfangs im Katharina-von-Bora-Haus am Fischackerweg 10 in Berg präsentiert.

Die weiteren Termine im ersten Halbjahr 2019 sind am 13. Februar mit Anna Eibl-Eibesfeldt aus Ascha bei Straubing, am 13. März mit Harry Sternberg aus Utting, am 10. April 2019 mit Walter Tafelmaier aus München, am 8. Mai mit Agnese Martori aus Dießen und am 12. Juni mit Benedikt Zint aus Dietershofen.

Baumwesen mit Haarmähnen

Altstadtsaal

Landsberger Tagblatt, Mittwoch, 21.11.2018 von Birgit Kremer

Baumwesen und Haarmähnen

Fotografien von Harry Sternberg. Ein Naturerlebnis

Gibt es Baumwesen? Die Frage lässt sich eindeutig bejahen, man muss lediglich genau hinsehen, und schon entdeckt man den schiefen Kopf eines seltsamen Käuzchens, die gewaltigen Krallen eines riesigen, noch unbekannten Raubvogels oder die unter eigenwillig anmutenden, schirmartigen Haarmähnen verborgenen Gestalten, die sich stillschweigend zu einer Art Waldschratversammlung zusammengefunden zu haben scheinen. Sie alle leben als Mimikry in der schartigen, aufgebrochenen Rinde von Baumstämmen und geben sich nur demjenigen zu erkennen, der sich von ihrer vordergründigen Tarnung nicht in die Irre führen lässt.

Der Fotograf Harry Sternberg sieht genau hin und entdeckte auf diese Weise die in seiner aktuellen Ausstellung „Natura“ präsentierten Naturmotive. Es ist die ebenso unmittelbarewie völlig selbstverständliche Ästhetik dieser Aufnahmen, die einem schier den Atem raubt. Und dies gilt ausnahmslos sowohl für die Farbfotografien als auch für die Naturbilder in Schwarz-Weiß, obwohl beide ihren jeweiligen Reiz unterschiedlichen Techniken verdanken. Gerade die Farbaufnahmen besitzen eine ungeheure Tiefe, die der Künstler durch Fotodruck auf gebürstete Alu-Dibondplatten erreicht.Das Trägermaterial nimmt die Farbschattierungen in unterschiedlichen Abstufungen auf, je heller die Farbe, desto geringer ist der Farbauftrag und desto mehr scheint die silbrig reflektierende Oberfläche des Aluminiums durch. Der so entstehende metallische Schimmer verleiht den Bildern ein intensives Glühen und öffnet den Bildraum nahezu unendlich weit,sodass der Betrachter selbst Teil des abgebildeten Landschaftsmotivs zu werden scheint. Gerade für die Wiedergabe von verschiedenartigen, dicht beieinanderstehenden Baumstämmen wie in „Tann“ oder herabgefallenem Laub wie in „Blattwerk“ eignet sich diese Technik hervorragend, spiegelt sie doch sämtliche Schattierungen der Realität subtil wider und bricht sie gleichzeitig in das Surreale. Ganz anders dagegen die Detail-aufnahmen einzelner Baumstammabschnitte, die in Schwarz-Weiß auf Bütten gezogen sind und mit ihren reduzierten, dadurch teils umso stärkeren Kontrasten von den Anstrengungen und Zufälligkeiten natürlichen Wachstums erzählen. Trotz allem lassen sich Strukturen und Muster erkennen, die sich unendlich ausdehnen und in denen man sich letztendlich verlieren kann. Halt geben die der Serie ihren Titel verleihenden „Baumwesen“, die das fantasiegeübte Auge entdecken, jedoch nicht zwangsläufig enträtseln kann. Das ist jedoch gar nicht nötig, denn diese skurrilen Gestalten führen ein Leben jenseits aller Ratio.Seine beeindruckenden Motive findet der Fotograf in der Umgebung von Utting, vielfach im sogenannten Seeholz, bei aufmerksamen Gängen durch die Natur. Die Baumwesen und Naturansichten sind bis einschließlich 10. Dezember im Altstadtsaal der VR-Bank zu sehen, geöffnet ist Dienstag bis Sonntag, jeweils von 9 bis 18 Uhr. Harry Sternberg ist am Sonntag, 25. November, von 13 bis 17 Uhr selbst anwesend und wird für Gespräche zur Verfügung stehen. (krem)

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Biennale Blau Diessen – Der See und wir

41 KünstlerInnen zu einem Thema

vom 4. bis zum 17 November im Blauen Haus, Prinz-Ludwig-Str. 23 und VR-Bank, Herrenstraße 5, Diessen am Ammersee
Die Vernissage findet am Sonntag, den 4. November um 15:00 Uhr im Blauen Haus in Diessen statt.

„Die Landschaft prägt den Menschen, der in ihr lebt. Sie ist bedrohlich, erzeugt Einsamkeit, ist lieblich und auch Zuhause. Hat man den Ammersee vor der Haustür, ist die Beschäftigung mit ihm unausweichlich, besonders für Künstler. Seit mehr als 150 Jahren ist der See und die Region für viele bedeutende Künstler Ort der Inspiration und künstlerische Heimat. Was diese Auseinandersetzung heute bewirkt, kann in der Ausstellung ‚Der See und wir‘ vom 4. bis zum 17. November im Blauen Haus in Diessen am Ammersee bestaunt werden.“

Kunst von Natalia Alf, Kurt Bergmaier, Angelika Böhm-Silberhorn, Martin Burger, Gudrun Daum, Sybille Engels, Monica Fessl, Dieter Finzel, Frank Fischer, Walter Friesenegger, Thorsten Fuhrmann, Monica Gayer, Martin Gensbaur, Reinhard Giebelhausen, Svea Graf, Silvia Großkopf, Grazyna Guerrero, Christine Herr-Tropp, Verena Kloos, Heide Karin Konwalinka, Zdenek Kotala, Carmen Kubitz, Katharina Lehmann, Sylvia Leutelt, Silvia Mühleisen, Burkhard Niesel, Trine Pesch, Tanja Popp, Lisa Rodrian, Ramona Romanu, Gabriele Rothweiler, Kai Schaufler, Leonhard Schlögel, Michelle Schratz, Ulrike Schroeter, Gislinde Schröter, Matthias Seitz, Joachim Skambraks, Harry Sternberg, Axel Wagner, Klaus Wingefeld

DATEN
‚Der See und wir‘ vom 4. Nov bis zum 17. Nov 2018 im Blauen Haus, Prinz-Ludwig-Str. 23, 86911 Diessen.

Vernissage: Sonntag, 4. November, 15 Uhr im Blauen Haus, Dießen.

Finissage: Samstag, 17. November, 19:30 Uhr im Blauen Haus, Dießen.

Öffnungszeiten:
Mo, Di, Mi 13 bis 18 Uhr;
Do, Fr 13 bis 20 Uhr;
Sa, So 13 bis 18 Uhr
und VR-Bank, Herrenstraße 5, 86911 Diessen (geöffnet zu den Geschäftszeiten)

Mein Beitrag zur Ausstellung

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Raum für Kunst und Kultur – Neueröffnung Raum B1 in Utting, Bahnhofplatz 1

Freiheit – Wagnis – Staunen

Mit der Ausstellung „Freiheit – Wagnis – Staunen, Claus Bastian, Kindheitserinnerungen an Utting“ startet Harry Sternberg sein Kunst- und Kulturprogramm im Raum B1 am Bahnhofplatz 1 in Utting (www.raumb1.de), dem ehemaligen Fremdenverkehrsbüro.

In der Ausstellung werden Erinnerungen aus der Kindheit des Lebenskünstlers Klaus Bastian in Utting vor hundert Jahren gezeigt. Quelle sind Texte und Fotografien aus den Büchern von Anna Andlauer „ Du ich bin … der Häftling mit der Nummer 1“ und von Werner Weidacher „Utting am Ammersee. Das Dorf und seine Menschen in alten Aufnahmen“. Claus Bastians Sohn Stephan bereichert die Ausstellung mit Fotografien und Bilder. Er wird bei der Eröffnung anwesend sein.

Claus Bastian war Vieles in seinem Leben. Nach dem Abbruch der Realschule in Landsberg arbeitet er zunächst als Bauer, Schmied und Schäfer ehe er an die Realschule Weilheim zurückkehrt. Er besucht die Luitpold-Oberrealschule München und studiert anschließend Rechtswissenschaften in München mit einem einjährigen Gaststudium an der Pariser Sarbonne. Dort verkehrt er in Künstlerkreisen um Dufy, Miro, Picasso und verdient sein Zubrot als Stepptänzer im „Folies Bergère“.

In München zurück führt er ein mondänes Leben als Dandy, im Kopf mit einem Gemisch aus kommunistischen und kosmopolitischen Gedanken. Claus Bastian gründet den „Marxistischen Studentenclub“. Im Jahr 1933 schließt er sein juristisches Examen ab.

Im gleichen Jahr wird er in seiner Schwabinger Studentenbude als Staatsfeind verhaftet und kommt schließlich auf Umwegen als Häftling mit der Registriernummer 1 ins neu gegründete KZ Dachau. Nach 6 Monaten kommt er durch glückliche Umstände wieder frei. Während des 2. Weltkrieges will er dem Kriegsdienst entkommen, was ihm nur teilweise gelang.

Nach dem Krieg wird er unter der amerikanischen Besatzungsmacht als Rechtsanwalt zugelassen. Er führt mehr als 2000 Wiedergutmachungsverfahren für Israelis und wird er u. a. Anwalt von Albert Schweitzer. In den fünfziger Jahren beginnt Claus Bastian sich aufgrund der früheren künstlerischen Eindrücke in Paris mit der Malerei und Bildhauerei zu beschäftigen. Er gestaltet vier Kreuzwege u. a. den Kreuzweg in der Kirche „Zur Göttlichen Vorsehung“ in Königsbrunn und mehrere Brunnen. In den späten sechziger Jahren gründet er mit Gunter Sachs und Konstantin von Bayern das „Modern Art Museum Munich“ in der Villa Stuck. Er arbeitet immer wieder als Anwalt. Im Alter von 86 Jahren stirbt Claus Bastian 1995 in München-Schwabing.

Claus Bastians Lebensgefühl und -motto „Freiheit – Wagnis – Staunen“ stammt aus der Zeit in Utting wo er als Kind das Hochradfahren in der Bahnhofstraße gelernt hat: “ Meine erste Fahrt auf dem Hochrad ist für mich ein ganz wesentliches Kindheitserlebnis. Da hab‘ ich mich haltlos ins Wagnis gestürzt, und auf einmal konnt‘ ich nur staunen, was mir möglich war. Auf dem Sattel über dem großen Vorderrad sitzen und die zwei Treter kräftig treten. Genau da bring‘ ich mich in die Situation nicht stehen zu bleiben. Ich kann die Welt von oben betrachten. Aus neuer Perspektive gewinne ich größeren Überblick. Da oben gibt es keine Feinde. Und  jetzt nach vorne schauen und nicht zurück. Das Rückwärtsschauen ist nicht immer angebracht, wenn du die Balance halten willst.“

Die Ausstellung im Raum B1, Bahnhofplatz 1 in Utting wird am 21. Juli 2018 um 19 Uhr eröffnet und kann jeden Sonntag von 14 bis 18 Uhr besucht werden oder nach telefonischer Vereinbarung unter 0163-6350853. Die Ausstellung endet am 16. September 2018.