EN PASSANT – Ein neuer Blick
Mit dem Smartphone in der Tasche, ohne Inszenierung, ohne Eile – sehe ich. Meine Bilder entstehen en passant, im Vorübergehen.
Sie sind Fragmente des Alltags, Fundstücke des Moments, stille Beobachtungen am Rand. Keine Suche, kein Plan – nur ein offenes Auge.
Das Smartphone wird seit 2017 zu meinem Skizzenbuch. Ein Werkzeug der Reduktion, nicht der Perfektion. Ein Mittel, um wieder zu sehen – nicht nur zu knipsen.
In einer Zeit, in der Fotografie oft zur schnellen Geste verkommt, zur Währung in sozialen Netzwerken, habe ich mich bewusst aus Facebook, Instagram und Whatsapp zurückgezogen.
Ich veröffentliche nicht mehr, um zu performen, sondern ich gehe wieder den Weg über Ausstellungen.
Diese Arbeit ist eine Rückkehr zur Langsamkeit des Blicks. Es ist ein leises Sehen, das sich gegen das Laute stellt. Keine schnellen Likes, keine Filter, kein Algorithmus. Nur Licht. Form. Zufall.
„En passant“ ist mein Versuch, der Welt wieder auf Augenhöhe zu begegnen.
Nicht durch das Objektiv einer Kamera, sondern durch das Bewusstsein eines bewussten Blicks.
Fotoserie aus dem Buchprojekt „en passant“, 2018
©Harry Sternberg
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